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Coronavieren im Abwasser?

Die Kläranlage Bad Vöslau nimmt seit April 2020 an einer Corona Studie der TU Wien teil. Alle 2 Wochen wurde aus der täglichen Zulaufprobe eine Teilmenge auf das Vorhandensein von Coronavieren untersucht. Seit Ende 2020 wird die RNA aus dem Abwasser sequenziert, somit ist es möglich zu erkennen welche unterschiedlichen Varianten des Virus in der Gesamt-RNA aktuell vorhanden sind. Durch die Mutationen werden momentan wöchentlich Teilmengen des Zulaufes entnommen und untersucht.

Bei Untersuchungen Ende Jänner wurde 74% der sogenannten britischen Mutation zugeordnet. Mittlerweile wurde dieses Ergebnis von unterschiedlichsten Kläranlagen mehrfach überflügelt. Die Daten folgen gut den epidemiologischen Kennwerten wie 7- und 14-Tagesinzidenzen. Die Messwerte im Abwasser sanken etwa parallel mit den Inzidenzen der Humandaten ab April bis zum Juni deutlich ab. Im Juni kam es bei beiden Zahlen zu einem Zwischenanstieg mit einem Minimum Anfang Juli. Seit Mitte Juli steigen die Zahlen im Abwasser wieder deutlich an.

Das Land Niederösterreich führt nun die Probeentnahme auf unserer und 23 weiteren Kläranlagen in wöchentlichen Intervall durch. Dieses Projekt ist eine Erfassung der räumlichen Verteilung und des zeitlichen Verlaufes der Corona-Pandemie, zusätzlich soll ein Frühwarnsystem durch Abwassermonitoring bei zukünftigen Krisen entwickelt werden.